Der schiefe Schrank Teil 2

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Da steht Er! Der schiefe Schrank aus der 60ger Kollektion. Das meinten zumindest meine Kollegen: Das Holz (Kastanie) ergänze als „Löwenmähne“ die Vereinsfarben helle blau und  weiß perfekt (Für die Holzwerker, die sich wie ich lieber in den Werkstatt verkrümeln, als ein Fußballspiel anzuschauen,  es geht hier um den TSV 1860). Als Münchner kommt man aber auch als Holzwurm nicht an „Münchens großer Liebe“ vorbei. Die Farbgebung würde hier auch jeden „Roten“an die Decke katapultieren. So muss Ich ihnen also schon recht geben. Ich finde, die Form charakterisiert den Verein aber auch perfekt: Ein breites Fundament mit Bodenhaftung – die beklemmende Enge in der man sich gerade befindet – und das selbstbewusste streben nach oben…

Zurück zu unserem Hobby!

„Es könnt alles so einfach sein“

Wie sooft haben wir uns bei den zwei Arbeitsschritten, die ich euch hier noch vorstellen will, fast das Hirn zerbrochen. Die Lösungen sind am Schluss absolut simpel geworden.

Die Irrungen und Wirrungen für das Anschlagen der Tür will ich euch ersparen und gleich auf die Zielgerade einbiegen. Die Idee hinter der Lösung war, dass man die Tür so anschlagen muss, dass zwei Beschläge auf einer Achse liegen und in diese zu einander ausgerichtet werden. Zusätzliche musste die Tür in der offenen Position verharren können. Als innenliegende Tür musste sie hierfür mit einem Versatz nach außen angebracht werden.

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Die Lösung bestand in der Verwendung von Zapfbändern. Um den Drehpunkt nach Außen zu verlagern, hab ich in der Tür gekröpfte Bänder verwendet. Auch wenn es auf dem Bild oben nicht ganz so aussieht, waren die obere und untere Kante sehr nah an 90° zur virtuellen Achse. Um die Anschläge am Korpus leichter montieren und justieren zu können, hab ich einfach gerade Bänder von einem zweiten Set verwendet.

Die Montage verlief relativ problemlos. Die 1-2° Fehlstellung verzeihen die Zapfbänder leicht. Das Öffnen und Schließen geht ohne Probleme.

Auch das Anschlagen der Füße blieb nicht ganz grübelfrei. Die Lösung war aber auch wieder simpel. Die Kugeln sind ebenfalls aus Kastanie und wurden von unserem Hobbymetallbauer auf seiner Metalldrehmaschine gefertigt.

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Jetzt stehen nur noch ein paar Schönheitsreparaturen an. Da uns das Projekt nun ca. ein Jahr begleitet hat, kann man in diesem Fall auch wirklich von „nur noch“ sprechen. In Bayern bleibt einen nach so einem Projekt nur noch zu sagen…

„Aus is und gar is und schee is das wahr is“

…wohl wissend, dass es nicht unser letzter schiefer Schrank sein wird, denn wir bauen werden.

2 Kommentare zu „Der schiefe Schrank Teil 2“

  1. Hallo Konstantin,
    Glückwunsch zu diesem schrägen Projekt!
    Die gekröpften Zapfen Bänder sind wohl (zum Teil zumindest) auch aus metallers Freund Eigenproduktion?
    Ich hätte mich ja bei dem Schrank für Schubladen entschieden – dann wäre das Projekt auch nicht so schnell beendet gewesen und das mentale Holzwerkerloch in dem ihr nun steckt (auch wieder eine schöne Parallele zum TV 1860) noch in weiter Ferne.
    Herzliche Grüße
    Volker

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    1. Hallo Volker,

      Danke! Die Zapfbänder sind online einfach zu günstig ;-). Nach einem Jahr reicht’s aber auch mal. Das Loch ist gar nicht so groß. Wir arbeiten gerade an den Fronten und weiteren sichtbaren Teilen für eine Küche. Und in der Kreativecke tummeln sich auch schon wieder konkrete Herausforderungen.

      Viele Grüße,
      Konstantin

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